Musikalische Improvisation für alle!

Workshop-Tag an der Musischen Akademie begeistert Jugendliche

Kursteilnehmer mit den Dozentinnen Julia Rüffert (Posaune) und Lisa Hoppe (Kontrabass)
Dozentin Lisa Hoppe mit Kursteilnehmerinnen und Musiak-Lehrkraft Arne Bohnet
Kursteilnehmer bei der Probe in kleiner Gruppe
Mit freundlicher Unter­stüt­zung des Lions Clubs Emden Friesische Freiheit
Finanziert mit Mitteln des Bundes­ministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend
 

Am Samstag, dem 5.3., haben 18 Schülerinnen und Schüler zwischen 10 und 18 Jahren, zwei Gastdozentinnen und drei Lehrkräfte der Musiak das Musikschulhaus von morgens bis abends in der Brückstr. 92 erobert und mit besonderen Klängen und Kompositionen erfüllt.

Die Teilnehmenden kamen aus den unterschiedlichsten Unterrichtsbereichen wie Gitarre, Posaune, Klavier, Trompete, Klarinette und Gesang, um einen Tag lang die Freuden und Herausforderungen der Musik zu erkunden, indem auf verschiedene Arten improvisiert wurde - ohne Noten und mit möglichst viel Spaß.

Ermöglicht wurde der Workshop durch die finanzielle Unterstützung des Lions Clubs Emden Friesische Freiheit und mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Aufholen nach Corona".

"Unser Programm 'Musikalische Improvisation für alle!' (MIA) hilft dabei, den Blick wieder zurück auf die Musik, deren künstlerische Aussage, die damit verbundenen Emotionen und die musikalische Kommunikation in der Gruppe zu lenken", erläutert Lisa Hoppe aus Berlin (Kontrabass), eine der Gastdozentinnen. Ihre Kollegin Julia Rüffert aus Bern (Posaune) ergänzt: "Durch die Pandemie ist das Musizieren bei vielen Menschen zu einer sehr einsamen Angelegenheit geworden. Chöre und Orchester haben zeitweise nicht geprobt und keine Konzerte gegeben. Allein motiviert zu bleiben ist eine große Herausforderung." Die beiden Workshopleiterinnen sind professionelle Musikerinnen und aktive Improvisatorinnen.

Am Vormittag ging es darum, sich auf das Improvisieren einzustellen, Hemmungen abzubauen und sich in der Gruppe zurechtzufinden - mit Spielen in der Großgruppe, basierend auf Sprache und Bewegung, mit dem Fokus auf Kommunikation und unter Zuhilfenahme des eigenen Körpers und kleiner und intuitiv bedienbarer Instrumente (Rasseln, Xylophone u.v.m.). Dann ging es am mitgebrachten eigenen Instrument darum, mit unterschiedlichen Vorgaben die Gruppe auf immer neue Arten herauszufordern.

Am Ende des Vormittages hatten die Teilnehmenden gelernt, improvisatorisch-instrumental miteinander zu kommunizieren. Beim Improvisieren gibt es kein klares Richtig und Falsch und die jungen Musikerinnen und Musiker konnten die Erfahrung machen, sich von diesen Kategorien zu lösen und Musik nach anderen Kriterien einzuordnen und zu genießen.

Am Nachmittag wurde die Gruppe in verschiedene Kleingruppen aufgeteilt, die separat zu einem selbst gewählten Thema ihre Kompositionen erarbeiteten. Themen waren z.B. Vertonung von Bildern und Gedichten, Orchester ohne Noten (aber mit Dirigent), Geräuschmusik, aber auch tonale Improvisation. Die beiden Workshopleiterinnen begleiteten abwechselnd alle Gruppen, gaben zur rechten Zeit neue Impulse und beantworteten Fragen. Sie regten das gemeinsame Ausprobieren, Komponieren und den Gruppenprozess unter den Jugendlichen immer wieder geschickt an. Wenn gewünscht, griffen sie auch selbst zum Instrument und unterstützten musikalisch.

Der Tag endete mit einem kleinen Konzert, das auf Grund von Corona auf die Teilnehmenden beschränkt war. Jede der fünf Kleingruppen hatte aus den musikalischen Experimenten am Nachmittag ein Stück ausgewählt und bot dies den anderen musikalisch dar.