Die Herzen der Kinder mit Musik erreichen auch im Coronajahr 2021

Aus dem Jahresbericht des Förderprogramms "Kultur macht stark" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Die Bilder zeigen, wie Kinder ihre Fähigkeiten erweitern, eine Musik mit Bewegung oder Instrumenten zu gestalten.

Mit Videobotschaften wurde der Kontakt zu den Kindern in der Corona-Zeit gehalten

In der Musischen Akademie Emden nimmt die Kooperationsarbeit in den Kitas einen hohen Stellenwert ein. Die Institution kooperiert durch die Maßnahmen von "Kultur macht stark" in neun Kindertagesstätten im Stadtgebiet. Mit den Partnern geeignete Rahmenbedingungen für gute Zusammenarbeit zu finden, ist immer eine Herausforderung. Diese Bedingungen müssen stimmen, um Kinderherzen erfolgreich mit Musik zu erreichen.

In den Bewegungsräumen der Kita wird wöchentlich in Gruppen selbst musiziert und sehr viel gesungen. Das Kennenlernen und Singen von Liedern und Fingerspielen, die Förderung der Klangvorstellung, die Kompetenzentwicklung der eigenen Ausdrucksweise über Bewegung und der gezielte Einsatz von Instrumenten sind Kernbereiche in den Unterrichtseinheiten - Sprachförderung und Gemeinschaftsgefühl sind die Hauptziele!

Eingebettet sind die Stunden in Rituale zu Beginn (Einstiegslied, Begrüßung der Kinder) und zum Ende (Verabschiedung der Kinder, Lied zum Ende der Stunde). Diese Rituale geben allen Kindern, aber vor allem Kindern mit Migrationshintergrund Sicherheit und Vertrauen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Kinder bereits nach der zweiten Stunde das Lied zur Begrüßung mitsummen und nach und nach auch den Text sicher mitsingen können.

Corona hat die Herausforderung der Kooperationsarbeit um ein Vielfaches gesteigert: Alle sorgfältig ausgehandelten Rahmenbedingungen waren plötzlich fast unbrauchbar geworden. Die Musikschule hatte ihre Hygienekonzepte, aber auch jeder Kindergarten: Starttermin des Präsenzunterrichts, Gruppengrößen, Musizieren drinnen oder nur draußen, Singen ja oder nein, ... - die Liste der neuen Herausforderungen war gut gefüllt, und die Orientierung bei der Navigation im Corona-Nebel nicht zu verlieren, war schwierig.

Die Suche nach kreativen Lösungen für einen Musikunterricht auf Distanz nahm Fahrt auf. So entwickelten sich auch für immer mehr Kooperationsformate Ersatzlösungen, um die Zeiten ohne Präsenzunterricht sinnvoll zu nutzen. Eine Krise schafft eben auch immer das Potential, sie zu meistern.

Die Lehrkräfte aus dem Bereich der Kooperationen mit Kindertagesstätten entwickelten schnell neue Ideen, "ihre" Kinder mit Musik zu erreichen - in der Notbetreuung oder zu Hause in häuslicher Isolation. Möglich war das auf dem Fundament einer guten Vertrauensbasis zwischen den Projektkindern aus Kumasta, den Tandemerzieherinnen und der lehrenden Fachkraft. Diese Basis aus "Vor-Corona"-Zeiten war enorm wichtig.

Die Musiklehrkräfte der Musischen Akademie Emden haben über wöchentliche Telefonate, E-Mails mit Fotogrüßen und Bastel- und Spielanregungen sowie mit musikalischen Videobotschaften die Beziehungen aufrechterhalten. Die Videobotschaften wurden zu Früherziehungseinheiten mit gezielter Ansprache für die Kinder, handgemachter Musik, Übungssequenzen zum Mitmachen und Mitsingen, Lern- und Spielideen mit Alltagsmaterialien und Instrumentarium, Sing- und Sprechübungen sowie musikalische Momente mit Geborgenheit. Letzteres war für Kinder in häuslicher Isolation besonders wichtig. Jedes wöchentliche Musikvideo wurde um schriftliche Handreichungen mit Texten, Noten, Beschreibungen, Bildkarten und Ausmalbilder für die Kinder ergänzt und direkt an die Eltern und an die Kitas verschickt.

Die Musische Akademie konnte aus Eigenmitteln auch besseres Videoequipment anschaffen, sodass ein Raum zum Filmstudio umfunktioniert wurde, in dem wöchentlich mehrere Videos produziert wurden. Das Beste aber war nicht die technische Entwicklung, sondern die pädagogische: Intensiv wurde diskutiert, was die Kinder jetzt brauchen, wie man sie am besten erreicht und wie die Videos einerseits zum aktiven Mitmachen und andererseits auch einfach zum Zuhören und Zuschauen einladen können.